© Irrenhaus Arbeitsmarkt 2011
Erstellt mit MAGIX
Was die Politik tun könnte, um den Arbeitslosen effizienter helfen zu können.
In vielen Ländern werden zur Zeit auf dem Buckel von Arbeitslosen und Handicapierten Sparmassnahmen umgesetzt. Dabei schneiden sich die
Staaten so ins eigene Fleisch. Je mehr Leute aus dem Arbeitsmarkt herausfallen, um so weniger Steuereinnahmen gibt es, und auch die Firmen
nehmen weniger ein, weil weniger Leute da sind, die als Kunden die Produkte abkaufen. Weniger verkaufte Produkte (inkl. Dienstleistungen)
heisst auch weniger Einnahmen und somit müssen dann Leute entlassen werden, die dann unter Umständen auch wieder aus dem
Wirtschaftskreislauf herausfallen. Wenn es dann vor allem Junge trifft, dann kriegen die schon die ersten Löcher in den Lebenslauf und sind dann
weniger begehrt auf dem Arbeitsmarkt. (Stichwort fehlende Arbeitserfahrung). Es müssten auch mehrmalige Umschulungen oder das Nachholen
von vollwertigen Ausbildungen ermöglicht werden. Auch Weiterbildungen sollten erlaubt werden, wenn das die Chancen des Kandidaten massiv
steigern würde. Weiter müssen die steigenden Lohnnebenkosten mit steigendem Alter gesenkt werden, damit auch ältere Leute wieder für den
Arbeitsmarkt interessant werden. Es soll ja nicht sein, dass diese tertiäre Gewichtung (”Alter”) für die Firmen so viel mehr Einfluss hat, als das
was der Kandidat (primäre Gewichtung) kann! Wenn Leute über 60 Jahre, aber noch weit vor dem Pensionsalter aus der Firma herausgeworfen
werden, dann sollte diese Firma den Betreffenden bis zur Pension eine Art Frühpensionsrente (die durch die Arbeitsämter aufgestockt werden
könnte) bezahlen müssen, denn 60+-jährige Leute sind auf dem Arbeitsmarkt für die Firmen so interessant wie einen Haufen Abfall. Eine weitere
Möglichkeit, die nie genutzt wird: Wieso nehmen die Arbeitsämter nicht ein paar passende Arbeitslose zusammen und gründen mit denen eine
neue Firma? Bei Handicapierten sollten gewisse Zuschüsse ermöglicht werden. Die gibt es zwar schon zum Teil, aber sind bei vielen Firmen gar
nicht bekannt und deshalb müssten den Firmen solche Instrumentarien besser bekannt gemacht werden.
Was die Politik momentan plant
In der Schweiz sind Bestrebungen im Gange, die IV zu sanieren und das auf dem Rücken der IV-Rentner. Je nach Szenario sollen zwischen
12’000 und 100’000 IV-Rentner ihre Rente verlieren und wieder auf dem normalen Arbeitsmarkt eingegliedert werden. Das wird aus etlichen
Gründen scheitern und dazu führen, dass die meisten von denen auf dem Sozialamt enden werden. Denn erstens welche Firma stellt jemand ein,
der mehrere oder viele Jahre nicht gearbeitet hatte? Zweitens sind die Firmen generell nicht bereit, zusätzliche Handicapierte einzustellen.
Drittens gibt es kein Anreizsystem oder ein Bonus/Malus System. Zusätzlich sollen diejenigen, die ihre Rente verlieren, auch noch verpflichtet
werden, für bis zu 6 Monate gratis (!) und ohne Arbeitsvertrag bei Firmen arbeiten zu müssen! Das kann dazu führen, dass viele
Normalangestellte auch noch ihre Arbeitsplätze verlieren werden! Zudem ist nicht mal klar, wer all diese Leute auf den Arbeitsmarkt vorbereiten
soll und wie. Auch gibt es die Frage, ob ein IV Rentner auch Beiträge an die ALV abliefern musste oder nicht. Ist dem nicht so, kann es bedeuten,
dass ein IV-Rentner, der die Rente verliert, gerade mal das Anrecht auf 90 ALV-Taggelder hat und dann auf dem Sozialamt entsorgt wird! Die 90
ALV-Taggelder reichen nicht mal für eine seriöse Betreuung in der Bezugszeit. Aber auch Schwerkranke, die erst nach mehr als 2 Jahren
genesen, trifft es so hart. Auch die kriegen nur 90 ALV-Tagesgelder und dann ist die Visite auf dem Sozialamt angesagt. Wir wagen nicht zu
denken, was noch passieren könnte. Vor allem dann, wenn die Kosten für die massiv angestiegene Zahl von Sozialfällen ausufern werden. Dann
kommen sicher wieder die gleichen Politiker und werden auch noch die schon zu tiefe Sozialhilfe zusammenstreichen!